Die Konjunktiv-Gesellschaft

Die Konjunktiv-Gesellschaft
 -Mai 2015, Thorsten Schwesig-

Heutzutage reicht es, dass man weiss, man könnte.
Das ehemalige Phänomen der Kochbücher hat sich mittlerweile auf die gesamte Gruppe der Sach- und Selbsthilfebücher ausgeweitet; vielleicht sogar auf fast alle Publikationen.
Als Wissensgesellschaft liegt natürlich, wie grundsätzlich seit Beginn von Aufzeichnungen, Büchern, Bibliotheken und Lehreinrichtungen, das Wissen vor. Es kann und soll auf Abruf nutzbar sein, in Gänze oder als Ergänzung in Teilen. Das Rad muss nicht immer neu erfunden werden. Aber doch immerhin genutzt, gebaut oder weiterentwickelt.
So sollte es nicht dazu führen zu glauben, es genüge, ein Buch im Schrank zu haben und seinen Seelenfrieden zu haben durch den Satz:
"Wenn ich wollte, könnte ich ein Kajak bauen und ein ganzer Naturbursche sein." Während ich die Klimaanlage anpasse und auf dem Flatscreen einen Bericht über die Flüsse Kanadas sehe in UltraHD.
Dieses Verhalten ist dann in der selben Ecke zu suchen, wie der SUV vor dem Bio-Markt.

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